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Die Hummel – wie ist es möglich, dass das kugelige Insekt mit kleinen Flügeln fliegt?

Jedes Kind kennt die kleinen, leicht pummelig aussehenden Tiere, die mit den ersten Sonnenstrahlen aus ihren Verstecken kommen und die Blüten bestäuben. Du kannst sie schon von Weitem an dem lauten Brummen erkennen, dass die Hummeln während des Fluges von sich geben.

In der Natur übernehmen sie eine wichtige Funktion. Denn sie bestäuben die ersten Blumen, die im Frühjahr sprießen. Dabei ist die Hummel ein wissenschaftliches Phänomen. Denn nach den Regeln der Physik kann sie gar nicht fliegen. Warum das Insekt trotzdem abheben kann, war lange Zeit unklar, weil man die entscheidenden Eigenschaften übersehen hat.

Nach den Gesetzen der Physik kann die Hummel gar nicht fliegen!

Der französische Insektenforscher Antoine Magnan hat sich 1934 mit den Flugeigenschaften des kleinen Insekts beschäftigt. Mit einem Körpergewicht von 1,7 Gramm und einer Flügelfläche von 0,7 cm² ist es ein ungeklärtes Phänomen, dass das Insekt fliegen kann. Der Biologe hat jedoch bei seiner Untersuchung einen entscheidenden Fehler gemacht, indem er den Körperbau mit dem starren Aufbau eines Flugzeugs verglichen hat.

Dieses Insekt hebt mit einem einfachen Trick ab

Du magst es kaum glauben, aber die Hummel erzeugt mit bis zu 100 Flügelschlägen einen Luftwirbel, der das Insekt sprichwörtlich abheben lässt. Dabei hilft, dass die Flügel aus dem Protein Resilin bestehen und in der Mitte ein Gelenk besitzen. Sie sind damit besonders leicht und äußerst biegsam und nicht starr wie die Tragfläche eines Flugzeugs, sondern äußerst beweglich. Die Hummel kann im Flug 3 Meter in der Sekunde zurücklegen. Das ist nicht schnell. Vielmehr ist das Tier wie eine Art Schwertransporter. Denn bei ihrem Flug kann sie das doppelte ihres Körpergewichts transportieren.

Hummeln sind bereits bei niedrigen Temperaturen unterwegs

Die Hummel sieht im Flug langsam und schwerfällig aus. Dabei ist sie für die Bestäubung der Blüten im Frühjahr ideal ausgerüstet. Durch die vielen Flügelschläge wärmt sich der Körper des Insekts auf. So kann sie auch bei kühlen Temperaturen ihrer Beschäftigung nachgehen. Auch brauchen die Tiere keine langen Wege zurückzulegen. Sie leben in der aufgelockerten Erde und haben von ihrem unterirdischen Bau nur kurze Wege zu ihrem Ziel.

Der Flug der Hummel ist damit ein Phänomen, das den Betrachter staunen lässt. Auch wenn es aus dem Blickwinkel der Physik nicht sofort ersichtlich ist, sind in der Hummel einige technische Raffinessen enthalten, die als Vorbild für technische Konstruktionen dienen können.

  • Die Flügel sind leicht und biegsam und lassen sich dadurch einfach bewegen.
  • Die hohe Rotation sorgt für den Auftrieb in der Luft. Sie dienen damit als Vorbild für Konstruktion von Fluggeräten wie beispielsweise dem Helikopter.
  • Dazu kommt, dass die Tiere einen Nachteil zu ihrem Vorteil nutzen. Durch die Bewegung kann die Hummel ihre Körpertemperatur regeln. Mit dieser Eigenschaft ist sie auch in höheren Regionen zu finden.