Zum Inhalt springen

Die 5-Sekunden-Regel

Wenn Essen auf den Boden fällt, dann ist schnelles Reagieren gefragt. Schließlich hast du 5 Sekunden Zeit, bevor es nicht mehr gegessen werden kann. Diese Regel existiert zumindest im Volksglauben, inwiefern die Wissenschaft diese These tatsächlich unterstützt, steht auf einem anderen Blatt.

Wer kennt es nicht? Da wird in der Küche hantiert, es brutzelt etwas Leckeres in der Pfanne oder kocht im Topf und dann passiert das Missgeschick: Ein Bissen fällt herunter und landet auf dem Boden. Nicht wenige Menschen reagieren blitzschnell. In Sekundenschnelle wird das Essen aufgehoben, kurz drüber gepustet und ab geht es in den Mund.

Was bedeutet das für die Gesundheit?

Die Basis für diese Handlung ist die sogenannte 5-Sekunden-Regel (manchmal auch 3-Sekunden-Regel oder für die besonders Mutigen 7-Sekunden-Regel). Diese besagt, dass Essen, das auf dem Boden lag, noch problemlos gegessen werden kann, wenn es innerhalb von 5 Sekunden aufgehoben wird.

Doch wie fundiert ist diese Regel in der Wissenschaft eigentlich und ist sie wirklich gut für die eigene Gesundheit?

Eine Studie überprüft den Mythos

Tatsächlich hat die 5-Sekunden-Regel vor einigen Jahren auch in der Wissenschaft für Interesse gesorgt. In einer Studie der Universität Aston in Birmingham gingen Biologie-Absolventen der Frage nach, inwiefern Zeit tatsächlich eine Rolle spielt, wenn Essen auf den Boden fällt. Sie warfen verschiedenste Lebensmittel auf unterschiedliche Bodenbeläge und zählten anschließend die Keime, die sich auf der Oberfläche festgesetzt hatten.

Die gute Nachricht der Studie für alle Verfechter der 5-Sekunden-Regel ist die Tatsache, dass es tatsächlich einen Unterschied macht, ob etwas 3 oder 30 Sekunden auf dem Boden lag. Viel wichtiger ist jedoch, um was für Lebensmittel es sich handelt und auf welchem Bodenbelag sie fallen. Eher glatte Oberflächen wie Fließen oder Laminat, also genau die Böden, die sich in der Küche finden, erleichtern den Keimen die Arbeit. Deutlich schwieriger ist die Sachen auf einem Teppichboden. Auch kommt es darauf ob, es sich um trockene Lebensmittel wie Kekse oder feuchte Lebensmittel wie Nudeln handelt.

Die Tatsache, dass ein gewisser Effekt zu beobachten ist, bedeutet jedoch nicht, dass die 5-Sekunden-Regel tatsächlich bestätigt werden kann. Nur weil mehr Keime mit der Zeit auf den Lebensmitteln nachgewiesen wurden, heißt nicht, dass schnelles Reagieren Keimbefall komplett verhindert. Tatsächlich reichen schon ein paar Mikrosekunden am Boden aus, damit Bakterien auf Lebensmittel überspringen. Die Menge mag zwar gering sein, sie lässt sich jedoch nie vollkommen verhindern. Für die Gesundheit ist es daher nicht unbedingt förderlich, wenn der Happen vom Fußboden anschließend in den Mund wandert. Im schlimmsten Falle kann es zu Durchfall oder Magenverstimmungen kommen. Allerdings löst auch nicht jeder Happen, der auf dem Boden landet, direkt eine Krankheit aus.

Der individuelle Fall entscheidet

Die 5-Sekunden-Regel lässt sich leider nicht pauschal bestätigen. Wie viele Keime und Bakterien auf den Lebensmitteln am Boden landen, ist von mehreren Faktoren abhängig. Daher solltest du immer je nach konkretem Fall entscheiden, ob du die Sachen noch essen willst oder nicht. Viele Experten empfehlen allerdings, lieber auf Nummer sicherzugehen und die Gesundheit nicht zu riskieren. Wie seht ihr die Sache? Lebensmittel lieber direkt wegwerfen oder doch noch probieren?