Zum Inhalt springen

Schnipp, schnapp…Bein ab! Egal, wächst ja wieder!

Er ist mit Sicherheit nicht hübsch anzusehen, dennoch würde bestimmt jeder von uns seine Fähigkeiten haben wollen. Denn der mexikanische Axolotl (Ambystoma mexicanum), ein Schwanzlurch, hätte kein Problem damit ein Bein zu verlieren und wäre auch nicht deprimiert, wenn es ein verletztes Organ, zum Beispiel Herz oder Hirn, hätte. Er ist nämlich ein Meister der Regeneration und somit in der Lage verletzte Gliedmaßen und Organe zu 100 Prozent nachzubilden, ohne dabei deren Funktionsfähigkeit zu beinträchtigen.

Axolotl (Ambystoma Mexicanum) /
Bild: Technische Universität Dresden Center for Molecular and Cellular Bioengineering (CMCB).

Wie geht das?

Der ausgewachsene Axolotl bildet die fehlenden Gliedmaßen in einer zeitlich festgelegten Reihenfolge nach. Bei Abtrennung des Arms, unterhalb des Oberarms beispielsweise, wächst zuerst der Ellenbogen, dann der Unterarm und zu guter Letzt die Hand nach. Das Glied, das sich regenerieren soll, entscheidet, welches Segment sich als Erstes ausbildet. Es kommt zur Zellanhäufung in der Nähe der Stelle, an der der Arm oder das Bein abgetrennt wurde. Ein sogenanntes Blastem bildet sich. Dies ist eine Verdichtung aus undifferenziertem Gewebe, die in der Lage ist, voll funktionsfähige Gliedmaßen mit Muskeln, Bindegewebe und Nervenzellen oder sogar Organe nachwachsen zu lassen. Die Zellen, die im erwachsenen Alter noch dazu fähig sind, sich zu Blastem-Vorläuferzellen zu entwickeln, sind Fibroblasten (ausgereifte Zellen des Bindegewebes). Nach dem Verlust von Gliedmaßen „entdifferenzieren“ diese in Extremitäten-Vorläuferzellen. Die Regeneration dauert bei erwachsenen Tieren nur wenige Monate, bei Jungtieren sogar nur wenige Wochen.

Vielleicht noch interessant zu wissen…

Selbst wir sind in der Lage in jungen Jahren unsere Fingerkuppen zu erneuern. Leider ist das aber nicht von Dauer und diese Fähigkeit geht mit der Zeit verloren. Die Forschung zum Selbstheilungsmechanismus des Axolotls soll dazu beitragen herauszufinden, wie man diesen Mechanismus beim Mensch (wieder) aktiviert, um Menschen mit amputierten Gliedmaßen oder Brandopfern künftig neue Behandlungsmethoden zu ermöglichen.

Allerdings gibt es da etwas, was wir auch im erwachsenen Alter noch können, nämlich verlorengegangenes Lebergewebe regenerieren und auch unsere Haut ist ständig dabei sich zu erneuern, insofern die hierfür zuständige Zellschicht in der Haut, das Stratum basale, noch intakt ist…

Weiterführende Informationen finden Sie hier: